Wie Sie in der Schweiz den richtigen VoIP-Anbieter für Ihre Firma auswählen…
Begleitend zu diesem Fachartikel, haben wir Ihnen alle Eckpunkte in einer übersichtlichen VoIP-Anbieter Schweiz Checkliste auf einer Seite zusammengefasst.
Einführung in das Thema VoIP-Anbieter Schweiz
Das Thema VoIP oder auch Internettelefonie ist aktueller denn je. Der technische Ausdruck steht für das Führen von Telefonaten über bestehende Internetleitungen an Stelle der konventioneller Kupferkabel für Analog- oder ISDN-Telefone.
Um VoIP-Telefonate führen zu können, benötigen Sie einen Schweizer Internettelefonie Provider. Dieser nimmt eine ähnliche Rolle ein, wie Ihr Internet-Anbieter oder Ihr bestehender Telefonanbieter wie die Swisscom. Ihr VoIP-Telefon ist über das Internet mit Ihrem VoIP-Provider verbunden. Dort wird dann der Übergang ins konventionelle Telefonnetz abgewickelt.
Im Detail bietet Ihnen Ihr VoIP-Anbieter also eine Schweizer Festnetzrufnummer an, über welche Sie dann mit Ihrem VoIP-Telefon wieder von jedem Telefon der Welt aus erreichbar sind. Auch für ausgehende Telefonate von Ihrem VoIP-Telefon auf eine traditionelle Telefonnummer ist Ihr VoIP-Anbieter zuständig.
Geschichte von VoIP und die Entstehung der ersten VoIP-Provider
Mit der Geburtsstunde von VoIP in Europa ist auch unsere Begeisterung für die Technologie entfacht und sie hält bis heute an.
Welche Arten von VoIP-Anbietern gibt es?
Full-Service VoIP-Anbieter in der Schweiz verwenden in der Regel standardisierte Modems, welche neben dem Internet auch einen Telefon-Anschluss für Ihr bisheriges Analog-Telefon und einen TV-Anschluss für Ihren Fernseher mitbringen. Der Vorteil liegt im Wegfall individueller Konfiguration. Allerdings schränkt dies natürlich auch die Flexibilität ein. Häufig sind z.B. nur 1-2 Rufnummern möglich und es stehen keine VoIP-Komfortmerkmale zur Verfügung.
Wie in allen anderen Märkten auch, variieren die angebotenen Produkte mit der Grösse der Anbieter. Beispielsweise in den technischen Möglichkeiten oder im Vertriebsweg. Kleine Anbieter bieten Dienstleistungen häufig aus einer Hand mit dem Produkt, während bei den grösseren lokale Vertriebspartner mit eingebunden werden.
Die Angebote orientieren sich ausserdem stark an den klassischen Telefonprodukten. VoIP-Anschlüsse werden hier z.B. im Preis häufig an die Anzahl verfügbarer Gesprächskanäle gekoppelt. VoIP kennt im Gegensatz zu ISDN jedoch technologisch eigentlich keine Begrenzung der verfügbaren Gesprächskanäle mehr.
Die wichtigsten Funktionen für KMU
Telefonanschlüsse
- Unterstützung von Fax-Übertragungen über VoIP-Leitungen (nur mit dem so genannten T.38-Protokoll zuverlässig möglich)
- Hohe Sprachqualität durch hochwertiges Routing und Gateway-Standort in der Schweiz
- Unbegrenzte Anzahl Gesprächsleitungen
Telefonanlagen
- Automatische Konfiguration von Telefonen (Fachbegriff Provisionierung)
- Besetzt-Lampenfeld zur Anzeige von besetzten Team-Mitarbeitern
- Ringruf
- Anrufbeantworter für jeden Mitarbeiter
- Unterstützung von Hardware-Telefonen und Softphones
- Fax-to-Mail und Mail-to-Fax
Telefonanschlüsse
- Automatische Konfiguration von Telefonen
- Automatische Backup-Schaltung auf Ihr Handy für eingehende Anrufe bei einem Unterbruch Ihrer Internetleitung
- Übertragung der originalen Anrufer-Nummer bei einer aktiven Rufumleitung auf Ihr Handy
Telefonanlagen
- Warteschlange mit Wartemusik und dynamischem Einbuchen von Hotline-Mitarbeitern
- Sprachmenüs/IVR (Drücken Sie die 1 für …)
- Telefonate in HD-Qualität
- Öffnungszeitensteuerung
- Smartphone-App
- Handy als interne Nebenstelle (Fachbegriff: Callthrough)
- Bestehendes Firmentelefonbuch einbinden (Fachbegriff: ActiveDirectory)
- Online-Rufnummernauflösung
- Anruf-Statistiken inkl. umfangreichen Filtermöglichkeiten, Anruflänge nach Mitarbeiter usw.
- Unterstützung einer breiten Palette an Telefonen
- Einbindung neuer Telefone kurz nach Marktveröffentlichung
Die häufigsten Fragen zu VoIP-Anbietern in der Schweiz
- Sie erhalten von Ihrem VoIP-Provider ein Datenblatt mit den Zugangsdaten für Ihren neuen VoIP-Anschluss.
- Sie benötigen ein Gerät bzw. Telefon, über welches die VoIP-Verbindungen in Zukunft aufgebaut werden. Sie können dabei wählen aus…
- VoIP-Hardware-Telefonen
- Computer + Software-Telefon + Headset
- VoIP-Medienwandler zum Anschluss alter Telefone oder Telefonanlagen
- Sie erhalten ein solches Gerät entweder vorkonfiguriert von Ihrem VoIP-Anbieter und schliessen es nur noch an Ihren Internet-Anschluss an oder aber Sie kaufen ein Gerät selbst und tragen die Zugangsdaten von Ihrem Datenblatt ein.
- Ihr Netzwerk wird für VoIP-Telefonate optimiert. Dies ist notwendig, damit Sie von einer hohen Sprachqualität profitieren. Ohne diese Optimierung kommt es z.B. zu Aussetzern, wenn parallel zu Ihrem Telefonat ein Youtube-Video angeschaut wird. Bei der Konfiguration unterstützen Sie die VoIP-Servicetechniker Ihres Anbieters oder Sie erhalten vorkonfigurierte Hardware zugesendet.
Vor- und Nachteile bei der Nutzung eines Internettelefonie-Anbieters
Der Technologiewandler weg vom analogen Telefonnetz und hin zum digitalen VoIP-Netz wird intensiv verfolgt. Mittelfristig (Stichwort Swisscom ALL IP 2017) wird das analoge Telefonnetz komplett durch die neue VoIP-Technologie ersetzt. Nachfolgend zeigen wir Ihnen nochmals die Vor- und Nachteile der Technologie auf.
- Simpler Umzug inkl. Mitnahme bestehender Rufnummern. Keine Neuinstallation von Kupferleitungen beim Wechsel eines Büros. Kein Wechsel von Rufnummern, wenn das Büro in einen anderen Kanton verlegt wird.
- Ortsunabhängigkeit. Die Telefonanbindung steht Ihnen überall auf der Welt zur Verfügung, wo Sie einen Internetanschluss haben.
- Keine 2 Verkabelungen. IT- und Telefonie verschmelzen.
- Unbegrenzte Anzahl an Gesprächskanälen (abhängig vom Anbieter)
- Wesentlich umfangreichere Komfortmerkmale unabhängig vom Standort der Telefone.
- Schnelle Fernwartungseinsätze ohne Anfahrtskosten. Nahezu alle Konfigurationen beim Kunden können vom Techniker über das Internet gelöst werden.
- Wesentlich grössere Markt-Vielfalt. Die Einstiegshürden für VoIP-Anbieter sind geringer als zu Zeiten konventioneller Telefonie über Kupferleitungen.
- Wesentlich günstigere Gesprächs- und Grundgebühren. Die so genannte letzte Meile fällt vollständig weg.
- Die Technik ist komplexer. Sie benötigen einen Partner, der vollumfänglich in der Welt der VoIP-Telefonie zu Hause ist.
- Der Begriff VoIP ist kein fest definierter Technik-Standard.Das bedeutet, das Produkt- und Dienstleistungsangebot unterscheidet sich sehr stark bei den verschiedenen Anbietern. Ein Analog-Telefonanschluss war ein Analog-Telefonanschluss. Bei VoIP haben Sie unterschiedlichste Komfortmerkmale. Dies beginnt bei der Rufumleitung und geht bis zu Premium-Funktionen wie Callcenter-Warteschlangen.
Wichtige Fragen vor dem Vertragsabschluss
- Unterstützt der VoIP-Anbieter alle Komfortmerkmale, welche ich im Büro-Alltag benötige?
- Wie lang ist die Vertragslaufzeit? Wie lange bin ich gebunden, wenn ich 1 Woche nach der Umstellung feststelle, dass der neue Anbieter eine dringend von mir benötigte Funktion nicht unterstützt?
- Wie sind die Vertragsmodalitäten gestaltet? Lade ich lieber im Voraus Gesprächsguthaben auf oder zahle ich lieber monatlich auf Rechnung?
- Deckt das Tarifangebot mein individuelles Gesprächsvolumen ab?Telefonieren Sie neben dem Inland auch viel ins Ausland und welche Gebühren gibt es dorthin? Habe ich ein monatliches Gesprächsvolumen von CHF 50, so lohnt sich hohe laufende Kosten für eine Flatrate weniger usw. Am besten Sie schauen sich mit Ihrem neuen Anbieter eine bestehende Telefonrechnung an und lassen sich beraten.
Individuelle Bedürfnisse bestimmen, um den passenden Anbieter zu finden
Sehr individuelle Business-Anwendungen
Für einige Unternehmen ist die Realisierbarkeit komplexer Anrufabläufe elementar. Häufig ist dies bei Service-Anbietern der Fall, welche Helplines für ihre Kunden betreuen. In diesen Fällen ist neben ein- und ausgehenden Telefonaten auch eine intelligente, automatisierte Anrufverteilung wichtig.
Zu diesen Anwendungen gehören z.B.:
- Warteschlangen / Queues: Bei starkem Anrufaufkommen erhalten die Anrufer eine automatisierte Info, bis sie von einem Mitarbeiter betreut werden können.
- Sprachmenüs / IVRs: Vor dem Durchstellen eines Anrufers kann dieser sein Anliegen genauer festlegen und wird direkt zum richtigen Mitarbeiter geleitet.
- Skill-Based-Routing: Jeder Helpline-Mitarbeiter definiert seine Fähigkeiten (z.B. gesprochene Sprachen) und erhält nur Anrufe, welche diesen entsprechen. Z.B. nur französisch sprechende Anrufer.
Für diese Anwendungen waren in der Vergangenheit sehr hochpreisige Telefonanlagen notwendig. Bei VoIP-One können diese Merkmale aber heute direkt aus der Cloud bezogen werden.
Sind für Sie noch individueller Anwendungen notwendig, bei denen z.B. Datensätze aus bestehenden IT-Systemen im Anrufrouting berücksichtigt werden sollen, so ist ein Anbieter notwendig, welcher eine programmierbare Schnittstelle zum VoIP-System für Sie bereit hält. VoIP-One setzt z.B. ein zu 100% selbst entwickeltes VoIP-Produkt ein und entwickelt die VoIP-Lösung Hand-in-Hand mit den Kunden weiter.
Passende Anbieter für grosse Unternehmen
Grössere Unternehmen sollten den folgenden Merkmale eines VoIP-Anbieters besondere Beachtung schenken:
- Automatische Konfiguration (Provisionierung von Telefonen, um nicht jedes Gerät von Hand konfigurieren zu müssen.
- Fallback-Schaltungen für eingehende Anrufe, um bei einem Netzwerkausfall weiterhin für Kunden erreichbar zu sein.
- Flexible Aufsplittung von Telefonnummern und Leitungen um z.B. eine transparente Telefonabrechnung nach Standorten oder Abteilungen zu ermöglichen.
- Umfangreiche und exportierbare Statistiken.
- Eine hohe Verfügbarkeit der Systeme und genügend Servicetechniker, welche in einem Problemfall schnell und kompetent zur Seite stehen.
- Schnelle Lieferung von neuen Telefonen bei Erweiterungen und Hardware-Ersatz.
Welche Support-Arten gibt es?
Neben der Inbetriebnahme ist die laufende Wartung einer VoIP-Kommunikationslösung ein zentrales Element. Einen besonders hohen Stellenwert bei systemkritischen IT-Systemen, zu welchen häufig auch die Telefonanlage in einem Unternehmen gehört, haben so genannte SLAs (Service-Level-Agreements).
Folgende Support-Produkte sind im VoIP-Umfeld üblich…
Die wichtigsten enthaltenen Leistungen:
- Laufende Bugfixes
- Bereitstellung von neuen Funktionen/Features
- Anpassungen an Gesetzesänderungen
- Kostenfreie Diagnose von Störungen der Telefonanlagen-Software (verusachte Störungen durch Dritte ausgenommen)
- Regelmässiges Einspielen von Software-Updates und Server-Betriebssystem-Upgrades
Die Kosten werden kalkuliert auf Basis der verwendeten Software-Lizenzen des Kunden.
- Bewirtschaftung eines Ersatzteillagers.
- Vorhalten von Techniker-Kapazitäten für Austausch / Workaround (in Verbindung mit SLA).
Die Kosten werden kalkuliert auf Basis der Hardware-Kosten des Kunden.
- Kontaktmöglichkeiten via E-Mail und optional via Telefon bereitstellen.
- Zugang zu einer professionellen Ticket-Software zur strukturierten, transparenten Bearbeitung von Support-Anfragen.
- Sichere Fernwartungszugänge aufsetzen.
- Aktives Monitoring-System zur automatischen Überwachung der “Gesundheit” ihrer Systeme.
- Bereitstellen von genügend Techniker-Kapazitäten, um im Notfall innert nützlicher Frist (z.B. 4 Std. Reaktionszeit) auf Probleme reagieren zu können.
- Instruktion von Service-Technikern in die jeweiligen individuellen Kunden-Umgebungen.
- Interne Dokumentation der jeweiligen Kundensysteme, für eine problemlose, schnelle Übergabe an zusätzliche Service-Techniker.
Die Kosten werden kalkuliert auf Basis der Komplexität der Kundeninstallation (Anzahl betriebener Nebenstellen) und der benötigten Reaktionsgeschwindigkeit beim jeweiligen Kunden (Z.B. 48 Std. ohne SLA und 4 Std. mit SLA) Je komplexer das System und je kürzer die erforderliche Reaktionszeit, desto höher sind die Kosten für die Bereitstellung der Techniker-Kapazitäten.
- Reduktion der individuellen Supportkosten auf Grundlage des Bezugs eines grösseren, regelmässigen Volumens.
Wichtige Bestandteile im Projekt-Prozess
Swisscom ALL IP 2017 – Wie lösen Sie in Zukunft optimal Ihre Anforderungen an die Business-Kommunikation?
Swisscom ALL IP 2017 beschreibt eine veröffentliche Planung der Swisscom, in der es um eine komplette Abschaltung des analogen Telefonnetzes bis Ende 2017 geht. Bis zu diesem Zeitpunkt müssen alle Unternehmen in der Schweiz ihre bestehenden ISDN-Anschlüsse abgelöst haben durch einen neuen VoIP-Anschluss.
Das bedeutet aber nicht, dass Sie ihre bisherige Telefonanlage nun entsorgen müssen. Sind Sie ansonsten mit ihrem bestehenden System zufrieden, gibt es Möglichkeiten, dieses weiterhin beizubehalten.
Es ergibt sich ausserdem ein sehr grosser Vorteil für den Kunden: In Zukunft profitieren Sie von einer grösseren Vielfalt an Kommunikationsanbietern, da die so genannte letzte Meile entfällt. Es stehen Ihnen wesentlich mehr VoIP-Anbieter zur Verfügung, als es bei ISDN jemals der Fall war.
In unserem Blog beantworten wir detailliert die 10 wichtigsten Fragen zum Thema ALL IP 2017.
Fazit und abschliessende Tipps
Abschliessend können wir also feststellen, dass es eine begrüssenswerte Vielzahl von VoIP-Anbietern auf dem Schweizer Markt gibt. Die einzelnen Anbieter sind auf unterschiedliche Zielgruppen ausgerichtet und unterscheiden sich daher stark in den angebotenen Leistungen. Ein erfolgreiches Projekt ist dann garantiert, wenn Sie Ihre Bedürfnisse auf Grundlage der von uns erwähnten Punkte genau definiert haben. So finden auch Sie den optimal passenden Anbieter und können die Vorteile von VoIP voll nutzen.
Bei VoIP-One haben wir als Anbieter die grösste Freude an…
…der Realisierung von zuverlässigen und gerne auch komplexen Lösungen in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden
Ein Beispiel für eine solche Lösung ist die Beratungs-Hotline der Kontaktlinsen-Manufaktur “Falco-Linsen AG” aus Tägerwilen (TG). Für die individuelle Fertigung von Kontaktlinsen steht ein Spezialisten-Team telefonisch für die Beratung von Optikern aus ganz Europa zur Verfügung.
Ist ein Mitarbeiter für die Beratung frei, so werden Kunden auf dem schnellstmöglichen Weg mit diesem verbunden. Sind alle Berater im Gespräch besetzt, so wird der Anrufer transparent informiert und kann warten.
Ist eine zu lange Wartezeit absehbar, so hat der Anrufer die Möglichkeit, seine Kontaktdaten auf dem Anrubeantworter zu hinterlassen. Per E-Mail wird das Beratungsteam über die hinterlegten Kontaktdaten informiert und kann sich zeitnah beim Anrufer zurückmelden.
Gerne entwickeln wir als Schweizer VoIP-Anbieter auch für Sie individuelle Anruflösungen, damit Sie Ihre Kunden optimal betreuen und deren Zufriedenheit steigern können.
Bereit für Ihre neue Telefonielösung?
Lassen Sie uns wissen, wie wir Sie bei Ihrem Projekt unterstützen können.