Was eignet sich am Besten für die schnurlose Telefonie im VoIP-Umfeld? Wir behandeln in diesem Zusammenhang das Thema WLAN vs. DECT, um Ihnen eine Entscheidungsgrundlage für die richtige Telefonie anzubieten.
WLAN vs. DECT – Das Ergebnis vorweg
Um es vorweg zu nehmen…
DECT ist nach wie vor die ideale Grundlage für die tägliche Kommunikation im Business-Umfeld und Büro-Alltag.
WLAN ist eine Ergänzung für weniger wichtige, kurze Telefonate über das Smartphone z.B. während eines Auslandaufenthalts im Hotel, um Roamingkosten zu sparen.
Warum ist das so, wenn es bei einem Umstieg auf IP-basierte Telefonie doch nur konsequent und naheliegend wäre, WLAN einzusetzen?
Nachfolgend führen wir die wichtigsten Bereiche auf, welche dazu geführt haben, dass sich DECT bis heute auch im IP-Bereich durchgesetzt hat.
Ungefährer Reichweiten-Radius Indoor WLAN: 10-15 m
Ungefährer Reichweiten-Radius Indoor DECT: 25-30 m
Ungefährer Reichweiten-Radius im freien Feld WLAN: 50 m
Ungefährer Reichweiten-Radius im freien Feld DECT: 150 m
Das bedeutet…
WLAN: Ungefähr alle 8m ein Funksender
DECT: Ungefähr alle 20m ein Funksender
DECT-Telefon Sprechzeit: Bis zu 15 Std.
WLAN per Smartphone-App StandBy-Zeit: Bis zu 12 Std.
WLAN per Smartphone-App Sprechzeit: Bis zu 4,5 Std.
Pro DECT-Basisstation können 30 Benutzer angemeldet werden bei 12 gleichzeitigen Gesprächen. Es gibt beim Cluster-Aufbau wesentlich mehr Freiheit und so lässt sich die Anzahl aktiver Benutzer in einem Funkbereich noch weiter nach oben ausbauen.
Im DECT-Equipment gibt es dafür seit Jahren etablierte Lösungen. Für einen Handover im WLAN-Netz muss speziell auf Voice optimiertes Equipment mit einem zentralen WLAN-Controller installiert werden, welcher sich um die Synchronisierung der einzelnen Zellen kümmert. Insgesamt ist der Aufbau eines Mehrzellen-Systems über WLAN komplexer und kostenintensiver.
Überlegen ist ein WLAN-System meist, wenn es um die Verwaltung tiefergehender Systemfunktionen der Telefone geht, wie z.B. das zentrale Durchführen von Software-Updates auf den Telefonen. Für die Übertragung von Daten ist das DECT-Funknetz ursprünglich nicht ausgelegt. Es gibt auch dafür Lösungen, aber insgesamt ist WLAN in diesem Punkt heute meist noch überlegen.
Das beste aus beiden Welten
Übrigens vereinen die von uns empfohlenen Funktelefon-Lösungen das Beste aus beiden Welten. Die Funkstrecke zwischen Funktelefon und Basisstation wird über die traditionelle DECT-Technologie realisiert. Die Basisstation ist dann wie ein WLAN-Accesspoint direkt an das Netzwerk angebunden. Die Verwaltung der Geräte erfolgt komplett über IP und sie profitieren trotzdem von einer hervorragenden Sprachqualität über DECT. Schauen Sie sich die von uns empfohlenen Telefone & Endgeräte hier genauer an.
Quellen
- http://www.id.uzh.ch/dl/mobil/wlan/technische-angaben/strahlungsbelastung.html
- http://www.bag.admin.ch/themen/strahlung/00053/00673/03570/
- https://support.counterpath.com/topic/bria-draining-iphone-5s-battery
- http://www.cisco.com/en/US/docs/voice_ip_comm/cuipph/7925g/7_0/english/deployment/guide/7925dply.pdf
- http://de.wikipedia.org/wiki/Wireless_Local_Area_Network#Kanalbreiten.2C_.C3.BCberlappungsfreie_Kan.C3.A4le_und_Spektralmasken
2 Kommentare. Leave new
Ich habe eine ältere DECT Anlage mit Basisstation mit AB und insgesamt 4 schnurlosen Mobilteilen. Eins von den Mobilteilen ist ein moderneres Teil ( Gigaset SL 400 ) das ich behalten möchte. Den Rest möchte ich erneuern. Will aber bei DECT bleiben.
Was passt ? z.B. von Gigaset ? Wer hat Vorschläge ?
Sehr geehrter Herr Schubert,
grundsätzlich können Sie faktisch beliebige DECT-Handsets an der bestehenden Anlage betreiben.
Die Basisfunktionen (Telefonieren) werden immer funktionieren. Sie müssen jedoch beachten, dass etwaige spezielle Funktionen einer DECT-Anlage (etwa: Telefonbücher, zentral einstellbare Klingeltöne, Verwaltung der Anlage vom Handgerät aus) typischerqweise nur innerhalb des gleichen Herstellers funktionieren.
Wenn Siee bei Siemens (Gigaset) bleiben möchten und aktuell bereits ein SL400 nutzen, würde ich Ihnen zu einem S850HX raten.
Freundliche Grüsse
Olaf Winkler